Tierarztpraxis Dr. Mertens und Küppers - Part of Anicura

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Rund um unsere Praxis

Der Flohinvasion vorbeugen

© Th. Reinhardt/pixelio.de

Viele Tierhalter wähnen sich in der kalten Jahreszeit vor Flöhen in Sicherheit. Doch das war einmal…

Als unsere Wohnungen noch nicht so kuschelig warm gehalten wurden wie heutzutage, machten Flöhe eine Winterpause, denn ihre Lebensenergie, ihr Appetit auf Blut und Fortpflanzung sinkt bei niedrigen Temperaturen. So konnte man ab den ersten kalten Tagen die Flohbekämpfung weitgehend vergessen. Inzwischen haben sich aber die meisten Katzen an ein ständig angenehm gewärmtes Heim gewöhnt. Davon profitieren auch die unerwünschten Plagegeister. So wie Mieze finden sie es gemütlich in den warmen Stuben und denken nicht mehr an Winterruhe.

Werden Hunde im Laufe des Jahres einmal von Flöhen befallen, legen diese Tausende von Eiern. Die Floheier werden jedoch nicht auf dem Tier, sondern in der Wohnung (z. B. in Körbchen, Polstermöbeln oder Teppichen) abgelegt.

Flohkreislauf

Vor allem im Warmen entwickeln sich aus den Eiern schnell neue Flöhe, die den Hund erneut befallen und wiederum Eier ablegen. Beheizte Räume bieten dafür optimale Bedingungen, sodass es gerade im Winter zu einer regelrechten Flohinvasion kommen kann. Zudem bleiben Ruhestadien der Flöhe, die Puppen, noch viele Monate gefährlich. Ohne Behandlung beginnt schnell ein Teufelskreis.

Flöhe – nicht nur lästig, auch gefährlich

Flohbefall führt zu quälendem Juckreiz. Betroffene Hunde kratzen und beißen sich, es kommt zu Verletzungen und Entzündungen der Haut, teilweise sogar zu schweren Ekzemen. Bei wiederholtem Kontakt mit Flöhen kann sich eine Allergie gegen den Speichel der Parasiten entwickeln, die dauerhaft schwere Hauterkrankungen hervorrufen kann. Bei Hunden ist die Flohspeichelallergie die häufigste Hauterkrankung überhaupt. Außerdem sind Flöhe die wichtigste Überträgerquelle von Bandwürmern. Hunde infizieren sich, wenn sie Flöhe bei der Fellpflege verschlucken. Auch können die Plagegeister mit dem Blut eines Tieres Krankheitserreger wie Viren oder Bakterien aufnehmen und diese beim nächsten Saugakt auf ein anderes Tier oder den Menschen übertragen. Denn Flöhe können auch den Menschen befallen. Überdies kann starker Flohbefall besonders bei Welpen und kleinen Tieren zu einer lebensbedrohlichen Blutarmut führen.

Den Teufelskreis durchbrechen

Nur etwa 5% aller Flöhe finden sich als sichtbare Parasiten im Fell des Tieres. Um ein Flohproblem nachhaltig zu lösen, müssen also sowohl das Tier als auch die Umgebung direkt oder indirekt behandelt werden. Dazu muss strategisch vorgegangen werden. Deshalb sollte vor dem Einsatz jeglicher Mittel immer die tierärztliche Diagnose und Beratung stehen, auch der eigenen Gesundheit zu Liebe.

© Behr/bpt

Erwachsene Flöhe auf Hunden werden entweder mit modernen Flohhalsbändern oder Spot-On Produkten, die auf den Nacken aufgetragen werden, abgetötet. Ob ein derartiges Präparat erst bei der Entdeckung eines Flohs oder schon vorbeugend eingesetzt werden soll, hängt davon ab, wie häufig und intensiv der Kontakt zu anderen Tieren ist. Vorsicht: „natürliche“ Substanzen vertreiben bestenfalls einen Teil der Parasiten, töten sie aber nicht ab. Deshalb sind sie nicht zu empfehlen!

Für die Behandlung von Körbchen, Kissen, Sofas und Co. sind Umgebungssprays, Dampfreiniger oder Vernebler aus der Tierarztpraxis geeignet. Zusätzlich kann man  Hunde ganzjährig mit Medikamenten behandeln, die bewirken, dass sich aus den Eiern der Flöhe später keine neuen Plagegeister entwickeln. So wird der Teufelskreis dauerhaft durchbrochen.

Das 3-Punkte-Programm gegen Flöhe

  1. Behandlung von Hunden mit dem Ziel, erwachsene Flöhe auf dem Tier möglichst schnell abzutöten.
  2. Behandlung der Umgebung zur Abtötung der Eier und Larven bzw. Behandlung des Tieres mit einem Präparat, das die Flöhe unfruchtbar macht.
  3. Ganzjähriger vorbeugender Flohschutz, um einen Neubefall zu verhindern.

Welche Maßnahmen für das einzelne Tier und seine Menschen zu welcher Zeit sinnvoll und gesundheitlich verträglich sind, erfährt man im Beratungsgespräch in der Tierarztpraxis.